ELEMENTS IN BLACK.

Oder die unglaublichen Abenteuer des Donne Kitt

von Sonja Graf

 

 „Was ich suche, ist das Glück. Den Vorsprung. Die bessere Gelegenheit. Auf die Methoden kommt es mir nicht an. Ich steige auf die Schultern meines Nächsten und sehe weiter. Maximal. Optimal. Denn so dreht sich die Welt. Der Eine sprengt die Bank, der Andere die Börse. Den Amazonas. Die Antarktis. Das Valle del Cauca. Die Wüste von Nevada. Oder den Himalaya. Abu Simbel. Palmyra. Das Khazne al-Firaun. Den Eiffelturm. Ich habe auf die Filmkunst gesetzt. Hoffnungsfroh und optimistisch. Was ich verpulvert habe, hole ich mir jetzt zurück.“

 

Wer wäre derart vermessen, naiv oder größenwahnsinnig, den Wind kaufen zu wollen? Donne Kitt, Filmproduzent, Hasardeur und Unternehmer dubioser Projekte im Italien der 1970er Jahre, scheint von dieser Idee nicht nur überzeugt, sondern geradezu besessen zu sein. Deshalb begibt er sich mit Priscilla White, dem Star seiner neuesten Produktion, in einen abgelegenen Winkel hinter der Hafengegend von Ostia. In diesem verkommenen Stück Niemandsland trifft das Paar auch tatsächlich auf eine skurrile Erscheinung - halb Magierin, halb Therapeutin – die der Karriere des verkrachten Filmemachers auf die Sprünge helfen soll. Da sich jedoch plötzlich die mögliche Beteiligung der beiden an einem Banküberfall in Rom herausstellt, zieht die konsultierte Spezialistin für Wind und Wetter ihre Unterstützung zurück. Dessen ungeachtet gelingt es dem Duo, einen alten Windsack zu ergattern und sich damit aus dem Staub zu machen. Als jedoch außerdem ein mexikanischer Freitaucher und seine Begleiterin sowie zwei irrlichternde Antikendarsteller aus der Cinecittà auf der Bildfläche erscheinen, wird immer undurchsichtiger, wer nun wirklich in die Machenschaften von Donne Kitt verwickelt ist …             

 

Inspiriert vom Film Noir und vom italienischen Kino zeigt das Theater des hölzernen Gelächters mit der Uraufführung von „Elements in Black. Oder die unglaublichen Abenteuer des Donne Kitt“ einen temporeichen Theaterabend, dessen Protagonistin die Natur selbst vorstellt.  In der Poesie des Textes überlagern einander die Ebenen des Traumes und der Wirklichkeit.